Glasobjekte Otmar Alt

Glasobjekte von Otmar Alt

Seit Ende der 80er Jahre hat Otmar Alt viele Glas Objekte, insbesondere für die Firma Rosenthal, entworfen. Er hat dabei vor allem mit dem Amberger Glasbläser Xaver Hofmeister zusammen gearbeitet.

“Kunst, die man erklären muss, ist langweilig” (O. Alt)

Die Evelyn Glashütte in Amberg war die letzte Glasmanufaktur in der Oberpfalz und eine der größten in Deutschland. Unter anderem gestaltet die Evelyn Glashütte auch Glasfiguren nach Entwürfen des bundesweit renommierten Künstlers Otmar Alt. Xaver Hofmeister, Glasmacher und erfolgreicher Hüttenbesitzer, ist Oberpfälzer und steht für die Glasstraße und das traditionsreiche Glasmacherhandwerk mit dem 6000 Jahre alten Werkstoff.

“Glas ist eine Krankheit, und ich hab sie früh gekriegt”. Xaver Hofmeister ist eine Art „Epidemiker“, denn sein Ziel ist es, „die Menschen mit dem Glas-Virus anzustecken“.

„… Das bekannteste (Virusopfer) heißt Otmar Alt. Hofmeister rühmt sich, den berühmten Grafiker, Maler, Bildhauer und Designer mit dem Glas-Virus angesteckt zu haben. Und so ist Otmar Alt den weiten Weg von Hamm in Westfalen nach Weiden gekommen, um seine gläsernen Werke gemeinsam mit denen seines Freundes Hofmeister auszustellen.” (Mittelbayerische Zeitung, 24.03.2009)

Hofmeister war viele Jahre Produktionsleiter bei Rosenthal und hat dort eng mit Otmar Alt zusammen gearbeitet.

„In den Siebziger und Achtziger Jahren wurden die Jahresobjekte bei Rosenthal immer in Formen gepresst das heißt das erste sah genauso aus wie das letzte. Bei den O. Alt Objekten haben wir bewusst darauf verzichtet. Die Glasmacher haben alle Teile völlig frei gestaltet, der Kunde hatte also immer in gewisser Weise ein Unikat, gewisse Unterschiede waren bis zu einer Grenze gewollt. Darum hat diese Objekte auch der Künstler selbst von Hand signiert um sie noch mal zu überprüfen. Die Herstellung dieser Figuren zog sich über 6 Monate also war zwischen Nr. 1 und 99 ein gewisser Unterschied.“ Xaver Hofmeister, Email vom 14.11.2014

„Otmar Alt erfindet auf unerschöpfliche Weise Bildgeschichten. Sein Weg führte ihn von Leinwand und Papier zur dreidimensionalen Form, zum bemalten Holz, zur Bronze, zum Porzellan und Steinzeug, zum Glas. Es scheint so, als ob er im Glas optimal alle Möglichkeiten zusammenfassen könnte, die er in drei Jahrzehnten erfand, denn dieses Material entspricht in idealer Weise seinen künstlerischen Zielen und seinen Themen. Die weichen, organischen Formen, die im erkalteten Zustand ihre Entstehung aus der zähflüssigen, heißen Glasmasse zu erkennen geben, und die leuchtende Farbigkeit klar nebeneinander gesetzter Töne reflektieren die Gemälde von Otmar Alt ebenso wie seine bunten Holzfiguren. Die hoch entwickelte Technik des Rosenthal Glas Studios gestattet es dem Künstler, so komplizierte Formen zu konzipieren wie die der Karaffe. Daß es sich um ein durchaus brauchbares Objekt handelt, findet unsere Aufmerksamkeit ohne Zweifel nicht so sehr wie die Gestalt dieses Laufvogels, der allein der Phantasie des Künstlers sein Leben verdankt, ein sehr menschlicher Vogel, der den Reben wohl deshalb so zugetan ist, weil er ihren Saft in sich aufnehmen soll."

Prof. Dr. Heinz Spielmann, Kunsthistoriker, 1996